Um über Stadt in ihrer gesellschaftlichen und räumlichen Dimension nachzudenken bedeutet, mit und in Komplexität zu arbeiten. Wichtiges Werkzeug zum Auslegen eines Themas und Formulierung von Fragestellungen ist das von uns entwickelte Trendbook. Wir arbeiten in der Forschung mit transformativen Forschungsmethoden und Research-by-Design. Das Entwerfen als Methode zur Wissensgenerierung zu nutzen bedeutet sich einer Thematik holistisch zu nähern, in eine mögliche Zukunft zu projizieren und den Entwurf als Plattform des räumlichen Diskurses zu nutzen.

Stuttgarter Luftbahn

Realexperimente

Um das Gespräch über eine nachhaltige Mobilitätskultur über die unterschiedlichen Interessen hinweg anzuregen, erschafft die «Stuttgarter Luftbahn» eine phantastische Utopie, die einen für alle positiven Zustand, für den man Veränderungen in Kauf nehmen möchte, aufzeigt und dadurch zwischen den Positionen vermitteln kann.

Der Entwurf stellt eine Station zu einem hypothetischen Nahverkehrssystem auf Ballonbasis dar, die in Gestalt und Idee an Geschichten von Jules Vernes angelehnt ist. Die pavillonartige Station ist Bühne, Objekt und Ort der Diskussion für den Einstieg in eine neue Mobilität.

Um das Gespräch über eine nachhaltige Mobilitätskultur über die unterschiedlichen Interessen hinweg anzuregen, erschafft die «Stuttgarter Luftbahn» eine phantastische Utopie, die einen für alle positiven Zustand, für den man Veränderungen in Kauf nehmen möchte, aufzeigt und dadurch zwischen den Positionen vermitteln kann.

Praxispartner
Christian Kohler, Felix Fernkorn, Ginster Bauer, Justus Günthermann, Carla Feine

 

 

Universität Stuttgart
SI Städtebau-Institut
Lehrstuhl Stadtplanung und Entwerfen
Prof. Dr. Martina Baum

Sebastian Klawiter
Hanna Noller


How do you roll?

Realexperimente

Um für die Idee der bewussten Fortbewegung an einem autodominierten Ort Aufmerksamkeit zu erlangen, schafft diese Intervention einer Rollschuhdisco wieder Raum für Mobilitätskulturen die durch das Auto von der Straße verdrängt wurden.

 

Diese Intervention ist ein Produkt des Diskurses über die Zukunft der Mobilität in Städten. Aus der eigentlichen Idee, der Nach-
ahmung von Schlittschuhläufern, entwickelte sich über die Jahrhunderte eine Kultur welche international für Aufregung sorgte. Es entstand nicht nur eine neue Sportart oder ein Fortbewegungsmittel, sondern eine Mobilitätskultur. Mittlerweile sind sie fast wie ausgestorben. Die Rollerblades.

 

An einer der meist frequentierten Stellen in Stuttgart, an welcher der Verkehr durch das Auto, zumindest scheint es so, Hauptaufgabe des Ortes ist, bietet sich die Möglichkeit ein neues Bewusstsein für den Ort zu schaffen: Der Österreichische Platz. Die Aktion tritt ins Licht und vor allem in einem Raum in dem wir hoffen Städten einen Diskurs, Weitblick und neue Identitäten zu verleihen!

 

Einmal im Monat (das wäre schön!) wird der innerste Kreis des Österreichischen Platzes gesperrt und für den freien Verkehr freigegeben, Rollerblades, Inlineskater, Skater oder Longboarder einfach für jeden der kein mehr Platz auf den Straßen findet. Gerade an Plätzen und Situationen wie dem Österreichischen Platz dessen einzige Hauptaufgabe scheinbar der Verkehr sei, ist das Verbreiten dieses Aufschreis wichtig: Die Stadt gehört uns allen!

 

 

Kontakt:

howdoyourollstuttgart@gmail.com

https://www.instagram.com/hdyrstuttgart/

https://www.facebook.com/howdoyourollstuttgart/

 

 

Fotos: Natalie Brehmer und Lewin Biskupski

 

Praxispartner
Anna Dörrig, Cristina Estanislao Molina, Feydrea Viaista, Paul Stockhausen

 

 

Universität Stuttgart
SI Städtebau-Institut
Lehrstuhl Stadtplanung und Entwerfen
Prof. Dr. Martina Baum

Sebastian Klawiter
Hanna Noller


Stadtregal

Realexperimente

Das Stadtregal ist ein Experiment zur demokratischen Konfliktgestaltung des öffentlichen Raums. Im Zuge der Mobilitätswende distanzieren wir uns mehr und mehr vom Konzept der autogerechten Stadt und nehmen wieder den Menschen als Maß für unsere Planung.
Das bedeutet einerseits, dass die bis jetzt von Autos besetzen Flächen, mehr und mehr frei werden – Parkplätze, die bis jetzt für ein Auto und eine Privatperson zu Verfügung standen, können nun für andere Mobilitätsarten und somit für mehreren Menschen zu Nutzungsflächen werden. Andererseits bringt diese Situation die Frage mit sich: Wem gehören diese „neue Flächen“ mitten in unsere Stadt und wer hat das Recht die neuen Nutzungen zu bestimmen?

Wir sehen die große Umstellung unserer Mobilitätskultur nicht nur als Notwendigkeit, vielmehr als Chance um neue Werte zu erzielen. Gleichzeitig dient diese Wende einer Optimierung der Aufteilung des öffentlichen Raums in Städten und soll bezüglich der sozialen Gerechtigkeit zum Nachdenken anstoßen.

Wer entscheidet, wie wir den öffentlichen Raum gliedern und nutzen? Wer setzt die Spielräume fest und in welcher Sprache werden diese vermittelt? Wie werden die Interessenkonflikte moderiert?

Das Regal: ein Möbel welches zur offenen Aufbewahrung diverser Gegenstände benutzt wird. Der durch das Regal gefasste Raum wird dabei, zum Zwecke der Gliederung, durch Einlagen in mehrere Aufbewahrungsräume unterteilt.

Das Stadtregal ist hierbei ein Grundgerüst im öffentlichen Raum, welches als System dessen Nutzern die Möglichkeit bietet, den Raum ihren Anforderungen entsprechend zu gliedern und zu gestalten.

Grundsätzlich handelt sich bei dem Experiment um ein multifunktionales Stadtmöbel, das von einem Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Akteuren getragen wird, dessen Ziel ist, die Zusammenkunft unterschiedlichen Milieus zu fördern. Durch die Kombination der Funktionen Küche, informeller Schlafplatz, Lastenradverleih, Medikamentenschrank und Foodsharing-Fairteiler wird die Begegnung unterschiedlicher Personengruppen initiiert. Der zentrale Teil der Arbeit ist dabei, einen öffentlichen Diskurs um die soziale Gerechtigkeit der Flächennutzung in der Stadt sowie den Umgang mit Interessenkonflikten aus der Frage „Wem gehört die Stadt?“ heraus, anzustoßen und voranzubringen.

 

Das Projekt ist im August 2019 mit einer Podiumsdiskussion als Abschlussveranstaltung zum Ende gekommen, in der Expert*innen aus Politik (Veronika Kienzle, Bezirksbeirat Mitte und Raiko Grieb, Bezirksbeirat Süd) und Universität (Prof. Dr. Martina Baum) zusammen mit Zivilgesellschaftlichen Akteuren (Christine von Raven, Stadtlücken e.V., Andreas Hofstetter-Straka, Kirche St. Maria) und interessierten Bürger*innen ( und Nutzer*innen des Stadtregals) die ersten Ergebnisse des Experimentes diskutiert haben.

 

Voraussichtlich wird im Oktober 2019 der städtebaulich/ architektonische Entwurf zusammen mit der Auswertung der Ergebnisse sowie einer Zusammenstellung der unterschiedlichen Themen und Diskussionen, die durch das Experiment angestoßen worden sind, ausgestellt.

 

 

Presse:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stadtluecken-am-oesterreichischen-platz-ein-moebelstueck-das-menschen-verbindet

https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/436/moebel-als-bruecken-6108.html

Konzeption: Ali Haji, Felix Haußmann, Martin Schusser

1:1 Umsetzung: Ali Haji, Felix Haußmann, Till Müller-Haude, Nicole Epple, Nickolas Kessmeyer, Thomas Lesch, Niclas Lindesmann, Sandra Schlegel, Arzum Coban, Dominic Plag, Daniel Voigt

Betreuung: Hanna Noller & Sebastian Klawiter, Doris Lindner und Katrin Alle

weitere Infos: https://www.facebook.com/StadtRegal.Stuttgart/

oder unter: http://www.r-n-m.net/projekte/

 

 

 

Universität Stuttgart
SI Städtebau-Institut
Lehrstuhl Stadtplanung und Entwerfen
Prof. Dr. Martina Baum

Sebastian Klawiter
Hanna Noller


The concept of Polyvalent Everyday Places and the Repertoire of Polyvalent Elements was our contribution to the 12th International Architecture Biennial of Sao Paulo 2019 – todo dia / everyday – where we intended to continue a critical reflection upon while projecting Polyvalent Elements.

 

We expressed this invitation to our colleagues and students from Escola da Cidade / Faculdade de Arquitetura e Urbanismo / Sao Paulo, FADU, UBA / Buenos Aires and the Chair of Urban Planning and Design SuE / University of Stuttgart to discuss, reflect and build with this concept during a three-day workshop at Escola da Cidade and the Biennial.

 

We initiated an open, productive debate on the concept and adjacent issues – not only in its theoretical dimension but also by designing and building Elements and allocating them in an complex urban condition – Praca da Republica, one of the public spaces in the centre of Sao Paulo characterized by a lack of sojourn quality but also by great potential to change the current situation.

 

A poster provided the basis for the workshop in which we explained characteristic attributes and features of Polyvalent Everyday Places as well as the derivation of the respective Element with precedents in art, architecture and landscape design and thus the intensive alliance between space and everyday life.

 

After an introductory discussion and the first day of thinking, discussing, sketching and model building in Escola da Cidade, the participants had to build their proposals in the 1 to 1 scale during the second day in Oficinalab, an interesting workshop that combines arts, crafts, teaching and debates. The building process opened up a further dimension of experiences and reflection on the topic, as well as the allocation of the Elements as interventions at Praca da Republica on the third day.

 

A projecting approach to the concept opens the possibility of equipping the Elements with certain capacities through design within the limitations of the available skills of craft – a direct learning path to the usual vernacular occurrences in the private sphere. The Elements for the public became operative and visible in public space and became usable in various scopes, thus unfolding scopes of indeterminate action.

University of Stuttgart

Faculty of Architecture and Urban Planning

Institute of Urban Planning and Design SuE

Stuttgart, Germany

Prof. Dr. Martina Baum

Sascha Bauer

 

 

Faculty of Architecture, Design and Urbanism

„Walter Gropius“ – Chair (.UBA, fadu – DAAD)

Buenos Aires, Argentina

Prof. titular ad honorem Markus Vogl

 

 

Associacao Escola da Cidade

Rua General Jardim, 65

Vila Buarque [metro Republica]

CEP: 01223-011 – Sao Paulo SP

Tel.: +55 (11) 3258 8108

www.escoladacidade.org

 

 

oficinalab

Rua Dr. Ribeiro de Almeida, 166

Barra Funda

Sao Paulo SP

www.oficinalab.com.br

@oficinalab

 

 

Supported by the General Consulate of the Federal Republic of Germany in Sao Paulo, the German Academic Exchange Service (DAAD) and the Goethe-Institute Sao Paulo.

 

 


Adapter

Realexperimente

Die Initiative Adapter beschäftigt sich mit den Fragen, wie wir in Zukunft in der Stadt wohnen wollen und wo es Orte gibt, um sich einzubringen und mitzugestalten. Vor dem Hintergrund knapp werdender Wohnungen aktiviert ADAPTER temporär leerstehende Raumressourcen, um neue Formen des Wohnens experimentell zu erproben und erforschen. Dabei soll nicht nur Wohnraum geschaffen, sondern auch die vielschichtigen sozialen Dimensionen des Wohnens untersucht und neue Wege des ‚Wohnens mit der Stadt‘ aufgezeigt werden. Unter aktiver Beteiligung von Interessierten, Nutzern und Eigentümern erarbeiten wir Konzepte, um aus Leerstand einen Möglichkeitsraum für Bewohner und Nachbarschaft zu machen und vor Ort Entwicklungsprozesse zu unterstützen und voranzutreiben.

 

 

Drei Projekte wurden bereits als experimentelle Testphasen verwirklicht.

 

„Wir machen Raum“

Während eines zweitägigen Workshops wurden mit 10 motivierten Zwischennutzern eine leerstehende Ladenfläche in Stuttgart adaptiert. Mittels räumlicher Interventionen wurde das ehemalige Fitnessstudio im Selbstbau zu gemeinschaftlichem Wohnraum transformiert und bot anschließend über mehrere Tage einen Ort für den Diskurs über Neues Wohnen, Leerstand in Stuttgart und die Möglichkeit selbst aktiv zu werden.

 

 

„39qm“

Für die Themenwoche „Wohnen“ am Österreichichen Platz wurde die Wohnraum-Installation „39 qm“ konzipiert. Sie platziert Möbelstücke aus dem privaten Kontext auf einem öffentlichen Platz und repräsentiert dadurch eine abstrakte Wohnung, die nicht mehr durch ihre Wände beschränkt wird und den Blicken der Stadt ausgesetzt ist. Bei dieser Verschiebung des Blickwinkels geht es um das Ausloten und Erkennen von Grenzen, das Erspüren neuer Qualitäten und um das Hinterfragen unserer Wohngewohnheiten.

 

 

„Wohn doch wie du willst“

Anlässlich des 13. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik wurde eine Aktionswoche als Ideengenerator für neue urbane Wohnformen ausgerichtet. Unter dem Motto „Wohn doch wie du willst“ wurden vom 14. bis 22. September verschiedene Aktionen umgesetzt, die zur Mitgestaltung, Diskussion und zum Austausch anregten. So wurde ein ungenutztes Autohaus in Stuttgart zur Kulisse für innovative und zukunftsfähige Gestaltung des städtischen Zusammenlebens.

 

Perspektivisch wird mit diesen Testphasen die Umsetzung eines 1-jährigen Realexperimentes forciert –> mehr dazu unter Forschung

Universität Stuttgart

SI Städtebau-Institut

Lehrstuhl Stadtplanung und Entwerfen

Prof. Dr. Martina Baum

Adapter e.V.:

Christiana Weiß

Elif Kälberer

Paul Vogt

Richard Königsdorfer