Reallabor Stadt:quartiere 4.0

Reallabor

Frühzeitige und gestaltende Bürgerbeteiligung für eine nachhaltige Entwicklung Baden-Württembergs

Das interdisziplinäre Reallabor „Stadt:quartiere 4.0 – Frühzeitige und gestaltende Bürgerbeteiligung für eine nachhaltige Entwicklung Baden-Württembergs“ startete im Dezember 2015. Neben den Instituten und Einrichtungen der Universität Stuttgart und der Fraunhofer Gesellschaft ist die Stadt Herrenberg und die Landeshauptstadt Stuttgart als Partner an dem Projekt beteiligt. Ziel der Kooperation von Wissenschaft und Praxis ist eine nachhaltige Verbesserung  der Planung  durch den Einsatz innovativer (digitaler) Werkzeuge und Formate in Planungs- und Beteiligungsprozessen.

Das Format des Reallabors bietet die Möglichkeit durch Realexperimente, in der sonst stark regulierten Planung von Stadtquartieren, „Neues“ auszuprobieren. Dabei können Handlungsräume für eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft gemeinsam mit den relevanten Akteuren (wie Bürger, Behörden, Unternehmen, Vereine etc.) vorausgedacht und praktisch getestet werden. Neben der Erprobung von neuen Beteiligungsformaten werden die Potentiale von innovativen und digital gestützten Werkzeugen für Analyse und Simulation in den unterschiedlichen Projektphasen untersucht.

Da sich Städte, ihre Akteure und Planungen stark voneinander unterscheiden, ist es wichtig die zu entwickelnden Instrumente und Formate in verschiedenen Kontexten zu erproben, um dadurch vielschichtiger der Frage nach nachhaltiger Planung und besseren Prozessen nachzugehen. Die Projektpartner Herrenberg und Stuttgart unterscheiden sich sowohl  durch Faktoren wie Größe, Bevölkerungsstruktur, wirtschaftlicher Lage und klimatischer Situation, als auch in der vorhandenen Beteiligungs- und Planungskultur. Dadurch bilden sie eine gute Grundlage für die Untersuchungen.

Die „Mitmachstadt“ Herrenberg verfügt derzeit über große Entwicklungspotentiale. Zu Beginn des Forschungsprojektes wird der Beteiligungsprozess bei der Planung des Wohngebietes „Zwerchweg“ im Süden der Stadt analysiert und begleitet. Im weiteren Verlauf des Projekts können die Erkenntnisse aus der Untersuchung in andere Planungen der Stadt einfließen. Hierbei sollen neue Formate, Realexperimente und (digitale) Werkzeuge Hilfestellungen bei der Darstellung komplexer Zusammenhänge und damit bessere Grundlagen für die Abwägungsprozesse liefern.

Die Landeshauptstadt Stuttgart verfügt im Moment kaum über neue, großflächige Entwicklungspotentiale. Deshalb sind in Stuttgart Themen wie der „klimagerechte Stadtumbau“ oder „Nachverdichtung“ Schwerpunkt der Überlegungen. Anhand dieser Themen soll erprobt werden, wie sich komplexe Planungszusammenhänge darstellen, Akteure informieren und beteiligen, beziehungsweise zur aktiven Teilhabe motivieren lassen. Das Zusammenspiel von Simulationen im gesamtstädtischen Maßstab und Realexperimenten im kleineren Maßstab (z.B. Quartier, Straßenzug, Bebauung etc. ) ist hier Untersuchungsgegenstand.

Forschungsprojekt der Universität Stuttgart
SI Städtebau-Institut
Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen
Prof. Dr. Martina Baum
Timo Kegel
Anna Kübler

 

in Zusammenarbeit mit:
Fraunhofer IAO
HLRS (Hochleistungsrechenzentrum Universität Stuttgart)
IAT (Institut für Arbeitswirtschaft und Technologiemanagement)
ZIRIUS (Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung)
Kommunikationsbüro Ulmer

Laufzeit: 3 Jahre (2016-2018)
gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden- Württemberg