Stadt-Körper-Wasser

Seminare

Verschiedene Theorien behaupten, dass die Geschichte des Badens direkt mit der Geschichte der Urbanisierung verbunden ist. Diese Behauptung trifft auf die Umgebung von Stuttgart zu: Die Römer gründeten in der Gegend von Bad Cannstatt eine Stadt, weil das Mineralwasser eine städtische Badekultur ermöglichte. Beim Baden geht es um die Pflege des Körpers, das Wassers und die Natur. Es gehört gleichzeitig zu den Praktiken des individuellen und gemeinschaftlichen Lebens.

 

Doch was bleibt von all dem in der heutigen Urbanisierung und im Stadtleben?  Und was bedeutet das Baden in unserem heutigen städtischen Alltag?

 

Seit einigen Jahren gibt es verschiedene Initiativen, die sich damit beschäftigen, die kollektive Badekultur in die Stadtplanung zurückzubringen. Gemeinschaftsbäder könnten die Koexistenz von Intimität und Kollektivität, Natur und Artefakt oder Sinnlichkeit und Freizeit fördern. Sie könnten auch die Durchlässigkeit und Performativität erhöhen, die Gesundheit der Bürger verbessern oder dazu beitragen, die sensorische Deprivation in unseren Städten einzudämmen.

 

Die Herausforderung dieses Seminars besteht darin, über die Beziehung zwischen Stadt, Wasser und Körper in einem erfahrungsorientierten und offenen Format nachzudenken. Zunächst aus einem subjektiven Ansatz heraus, indem wir in die Praxis des Bewohnens des Wassers eintauchen. Dann erkunden wir objektiv die bestehenden Wasserräume unserer städtischen Umgebung.

 

Besonderer Dank gilt den Stuttgarter Bädern und dem Mineralbad Berg; dem Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart; der Initiative BagnoPopolare in Baden; der Agency Apéro und der Initiative Neckarinsel.

Ausstellung

Fotos: Frank Dölling

Lehrteam

Prof. Dr. Martina Baum

Alba Balmaseda Dominguez

Jonas Malzahn

 

Lehrstuhl Stadtplanung und Entwerfen
Prof. Dr. Martina Baum