Quartiersbiographien

Seminare

Untersuchung der städtebaulichen Dimension des Wohnens am Beispiel des Rabenhofs in Wien

 

Im Rahmen des Seminars wurde der Wiener Rabenhof eingehend auf seine Schnittstelle zwischen Privatheit und Öffentlichkeit untersucht. Im Mittelpunkt der Analyse stand die Frage, inwiefern der von Planerinnen gestaltete Raum das Verhalten der Bewohnerinnen prägte und inwieweit dieser Ort durch das Handeln der Bewohner*innen selbst transformiert und gestaltet wurde. Der Begriff des „Quartiers“ diente dabei als konzeptionelle Grundlage, um Zugehörigkeit, Identität oder atmosphärische Qualitäten zu erfassen – vergleichbar mit Bezeichnungen wie Barrio, Kiez oder Veddel.

Der Rabenhof, im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße gelegen, wurde in der Zeit des „Roten Wiens“ nach den Plänen der Architekten Heinrich Schmid und Hermann Aichinger errichtet und zählt zu den bedeutendsten Gemeindebauten der Stadt. Charakteristisch für diesen Gebäudekomplex war eine durchdachte Sequenz von offenen und geschlossenen Hofräumen, Durchgängen, Plätzen und Straßen, die eine vielschichtige räumliche Struktur schuf.

Im Verlauf des Semesters sammelten die Studierenden sowohl bei einer Exkursion vor Ort als auch durch Archivarbeit und Interviews mit Bewohnerinnen umfassende Informationen, um eine Quartiersbiografie des Rabenhofs zu erstellen. Diese Biografie stützte sich auf eine detaillierte Auseinandersetzung mit der städtebaulichen Entwicklungsgeschichte, auf zeichnerische Darstellungen räumlicher Alltagssituationen sowie auf qualitative Interviews, die wertvolle Einblicke in die Perspektiven der Bewohnerinnen lieferten.

Abschlusspräsentation

Lehrteam SuE

 

Prof. Dr. Martina Baum

Ann-Kathrin Ludwig

Julia Berger

 

Lehrstuhl Städtebau und Entwerfen
Prof. Dr. Martina Baum